„WIR WAREN SCHON IMMER HEIKEL.“

von Andrea Knura 31/01/2023
Warengruppen
„WIR WAREN SCHON IMMER HEIKEL.“

BEI STAUD’S WURDE NACHHALTIGKEIT BEREITS GELEBT, ALS SIE NOCH NICHT IN MODE WAR.

Schon lange kein „Nice to have“, sondern definitiv ein „Must have“ für Unternehmen: nachhaltiges Wirtschaften. STAUD’S Geschäftsführer Stefan Schauer weiß, warum es dabei auch hilft, heikel zu sein. Übrigens eine typisch Staud’sche Eigenschaft. Seit über 50 Jahren steht der Traditionsbetrieb STAUD’S aus dem 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring für höchste Qualität und exzellenten Geschmack. Für Beschäftigte wie Geschäftstreibende ist das Unternehmen treuer Partner mit Handschlagqualität. Auch eine Form von Nachhaltigkeit? Absolut, findet Stefan Schauer, der selbst bereits seit über 31 Jahren im Unternehmen ist.

Nachhaltigkeit, mehr als nur ein Gedanke?

Das sollte sie zumindest sein. Heutzutage spricht jeder davon, nachhaltig zu sein, bzw. schreibt sich das auf die Unternehmensfahne. Oftmals ist das Marketing wohl nachhaltiger als die Maßnahmen selbst. Den Nachhaltigkeitsgedanken hat es ja immer schon gegeben, er hat nur andere Facetten und eine größere Gewichtung in der Gesellschaft bekommen. Wir achten tatsächlich immer schon auf einen schonenden Umgang mit Ressourcen – und einen respektvollen mit allen Menschen, mit denen wir zu tun haben. Das schafft gegenseitiges Vertrauen und in weiterer Folge nachhaltige Geschäftsbeziehungen, auch in Krisenzeiten.

Tradition und Innovation, wie geht das zusammen?

Sehr gut, finde ich. Wichtig ist, mit der Tradition verbunden, aber nicht in ihr verhaftet zu sein. So bleiben die grundlegenden Werte in der Unternehmenskultur erhalten und man bleibt gleichzeitig offen für Neues. In den letzten Jahren haben wir im Rahmen der Ökoprofit-Initiative der Stadt Wien ein Programm entwickelt, das sich den Themen Umweltschutz, Energieeffizienz und sozialer Nachhaltigkeit widmet. Darüber hinaus ist es in unserem Haus gelebte Tradition, heikel zu sein, vor allem wenn es um die Beschaffung unserer Rohware geht. So haben wir beispielweise schon vor über 30 Jahren damit begonnen, die Herkunft der Früchte für unsere Limitierten Sorten am Etikett anzuführen. Für damalige Verhältnisse wohl ziemlich innovativ. Unsere Vorliebe für regionale Zutaten hat sich seither nicht geändert.

Ist Bio gleich besser?

Nicht unbedingt, daneben müssen auch Geschmack und regionale Verfügbarkeiten passen. Wenn es Bio ist, umso besser. Wir unterstützen unsere landwirtschaftlichen Partner laufend bei der Umstellung. Der Bio-Anteil beträgt derzeit knapp 20 Prozent und ist stetig steigend. Für manche konventionellen Produkte wählen wir auch Rohware in Bio-Qualität aufgrund des Geschmacks. So sind zum Beispiel alle unsere Apfelmus-Sorten ausschließlich aus Bio-Ware produziert. Bewusst gesüßt wird mit österreichischem Rübenzucker oder Apfelsaftkonzentrat. Auch unsere Bio-Honige sind sehr gefragt. Sie stammen ausschließlich aus dem Osten Österreichs, wo wir auch 100 eigene Bienenvölker betreuen. Im Zuge der Umgestaltung unseres betriebseigenen Gartens im Hinterhof des Betriebs in der Hubergasse bauen wir für unsere fleißigen Bienen außerdem Bio-Blumensaatgut und Blühsträucher an.

Ein Blick in die Zukunft: wie geht’s weiter?

Ein Umdenken wird notwendig sein, um unseren gewohnt hohen Lebensstandard in Österreich aufrechterhalten zu können. Da ist vor allem die Politik gefragt, um passende Rahmenbedingungen für Unternehmen zu schaffen. Nachhaltig wirtschaften und langfristig erfolgreich sein, bedeutet für uns vor allem, sichere Arbeitsplätze zu schaffen und langjährige Partnerschaften auf Augenhöhe zu pflegen. Und eben auch heikel zu sein, sich nicht mit dem Erst-, sondern wirklich nur dem Allerbesten zufrieden zu geben.