Reis und Glück: Unser Reis aus Österreich

von Andrea Knura 09/07/2019
Warengruppen
Reis und Glück: Unser Reis aus Österreich

Das erste Anbaujahr war ein Erfolg. Die Reisernte richtig gut. Glück? Im April wurde ein neues Feld bestellt. Was man jetzt schon sagen kann: 2019 ist anders!

Damit hatte niemand gerechnet. Als Anna Dangl und Georg Winter auf ihren Feldern im St. Pöltener Stadtteil Windpassing im Oktober 2018 die erste Reisernte einbrachten waren sie absolut zufrieden. Die jungen Landwirte zählen zu nur einer handvoll Reisbauern in Österreich. Den Reis verkaufen sie unter der Marke “UnserReis”. 

OK. Reis in Österreich? Bei Reis denken wir sofort an Asien, an Terrassen und steht der dort nicht im Wasser? “Kann, muss aber nicht! – Unser Reis zählt zu den Trockenreissorten. Er braucht daher nicht so viel mehr Wasser wie anderes Getreide,“ erklärt Anna. „In besonders trockenen Perioden müssen wir die Felder dann natürlich bewässern.“

Anna hatte einen Traum

Ein Reiskorn, angebaut auf einen Feld in St.Pölten. Umgeben von Au-Wäldern und der angrenzenden Traisen. Tiere wie Rehe, Hasen und Fasane kreuzen das Feld.  Weil sie aber keine Träumerin ist und sie von Landwirtschaft was versteht, auch wenn es derzeit noch ein Hobby ist, … Aber nochmal einen Schritt zurück. Am Anfang jeder Unternehmung steht die genaue Planung und Finanzierung. Gearbeitet wird daher in Kooperation mit einer weiteren St. Pöltener Landwirtefamilie als „Hauptstadtbauern“. Der Kauf von Maschinen und die Bewältigung der Ernte erfolgen gemeinschaftlich. Bisher konzentrierte man sich in dieser Nutzengemeinschaft auf den Anbau von Mais, Erdbeeren und Spargel. Der Reis soll in Zukunft aber ein wichtiges Betätigungsfeld werden. Länder wie Italien, Frankreich und Deutschland entdeckten den Reisanbau bereits vor Jahrzehnten als Alternative zum klassischen Getreideanbau für sich. „Seit einigen Jahren gehört auch Österreich dazu. Und seit 2018 auch wir, mitten in St.Pölten,“ freut sich Anna.

Trockenreis: Der Anbau

Im April wird die Saat mit einer Getreide-Sähmaschine ausgebracht. Das Saatgut ist jedoch gar nicht so leicht zu bekommen. „Wir beziehen es über andere Reisbauern und deren Kontakte im Ausland.“  Trockenreis ist vor allem in Regionen mit wenig Niederschlag oder im Gebirge ideal. Diese Art Reis anzubauen ist jedoch aufwendig. Denn Schädlinge werden nicht durch das Wasser ferngehalten, sondern die Pflanzen müssen regelmäßig auf Schädlingsbefall und Unkraut untersucht werden. „Es gibt in Österreich übrigens auch keine zugelassenen Spritzmittel für Reis. Und für ein paar Reisbauern wäre ein Zulassungsverfahren zu teuer.“ Ab einer Bodentemperatur von 15 Grad beginnt der Reis zu wachsen und zu reifen. Bis zu 50 cm hoch wird die Reispflanze bis sie in ihrer Rispe viele volle Reiskörner trägt. „Heuer werden wir sehen wie unser Reis wächst, denn leider war der Mai sehr kalt und zu nass.“ 

Erntezeit

Im Oktober wird geerntet. Per Mähdrescher. Danach wird der Reis getrocknet, geputzt und geschält. „Für das Schälen gibt es auch eigene Maschinen. “Ein Landwirt in Oberösterreich hat sich tatsächlich eine Reisschälmaschine gebaut, die von verschiedenen kleinen und auch Hobbyreisbauern genutzt wird.” Nach dem Schälvorgang ist das Reiskorn um einiges geschrumpft. Schlussendlich wird abgepackt, per Hand. Fertig! Und wie schmeckt UnserReis? „Die von uns verwendete Sorte ist ein Langkornreis mit einem feinen Aroma. Beim Kochen ist er mit einem italienischen Risottoreis zu vergleichen.“ Das ist auch Annas liebste Art Reis zu essen. Und am besten noch als Milchreis mit frischen Erdbeeren zum Dessert. Der Geschmack spricht also für den Trockenreis. Aber es geht Anna und ihren Partnern um noch mehr. „Gerade beim Reis weiß der Konsument meist nicht wirklich viel über die Herkunft. Wir als Landwirte haben die Möglichkeit auf diesen Trend der Regionalität und Nachhaltigkeit zu reagieren.“

thttps://www.unserreis.at