Großartig nachhaltig: Die Warenhandlung im 3. Bezirk in Wien

von Andrea Knura 07/04/2019
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Nachhaltigkeit
Großartig nachhaltig: Die Warenhandlung im 3. Bezirk in Wien

Die Warenhandlung im 3. Bezirk in Wien ist das gelebte Statement zweier Schwestern für regionale Produkte, Umweltbewusstsein und einfach schönes Design. 

2016 hat der Film „Bauer unser“ nachdenklich gemacht und viele Fragen aufgeworfen: Wo sind all die guten Produkte? Wieso haben Supermärkte so eine Macht, Preisdruck auszuüben? Warum kann man Bauernprodukte meist nur am Wochenende am Markt kaufen? Christiane Wenighofer-Wanits und Stephanie Wanits beschlossen was zu tun:  Ein Geschäft eröffnen. Es anders machen. Kleinen Produzenten eine Plattform geben und ihre Produkte ohne Zwischenhandel verkaufen. Alles aus der Region, je nachdem, was die Natur gerade zur Verfügung stellt. Produziert von Landwirten und kleinen handwerklichen Betrieben. Hohe Qualität und ein Minimum an Verpackung. So entstand ihre Warenhandlung im 3. Bezirk in Wien.

Lebensmittel sind wertvoll

„Am Anfang haben wir aber die Rechnung ohne die Produzenten gemacht. Die waren zwar zu finden, aber nicht so leicht zu überzeugen,“ erzählt Stephanie. Heute, nach zwei Jahren Warenhandlung, ist das anderes. Die Liste der regionalen Produzenten ist richtig lang und gut. Beim Brotangebot stehen Namen wie Bio Holzofenbäckerei Gragger, Kolm, Bio Dampfbäckerei Öfferl oder auch Brotocnik. Am späten Nachmittag kann es schon mal passieren, dass die Regale eher leer sind. „Wir müssen nichts wegwerfen und die Kunden finden immer noch gute Produkte und verhungern nicht.“

“Wir müssen erst wieder lernen, welchen Wert Produkte haben.“

Bei Milch- und Milchprodukten

… ist die Nachfrage auch sehr hoch. Beliefert wird die Warenhandlung allerdings nur zwei mal wöchentlich. “Was aus ist, ist dann halt einfach aus.” Aber wenn die Kühlung gut befüllt ist findet man Produkte vom Froihof, Langschlag oder Hiegesberger. Feinkost, Fisch, frisches Gemüse, Obst, … Ein kleines aber sehr feines Sortiment wird von den Stammkunden geschätzt. Die lassen sich auch nicht von den höheren Preisen abschrecken. In der Warenhandlung gibt der Lieferant den Preis für sein Produkt an, um kostendeckend arbeiten zu können. Die Kunden entscheiden, ob es ihnen wert ist, den Preis zu bezahlen.

Es geht um Regionalität und um Nachhaltigkeit

Bei der Beschäftigung mit „Zero waste“ in der Praxis haben die Schwestern bemerkt, wie schwierig es ist, verpackungsfrei einzukaufen. „Wir wollten das besser, einfacher machen. Bei uns kann jeder zur Gänze auf Verpackung verzichten, Gläser leihen, aber auch Papiersäcke, Taschen und Gläser kaufen.“ Man kann aber auch einfach vor Ort genießen. Dann muss man den Kaffee nicht aus einem Pappbecher trinken und kann sich Zeit nehmen zu gustieren.

https://genuss-guide.net/genuss-geschafte/warenhandlung-wenighofer-wanits

Der Film “Bauer unser”: http://www.bauerunser.at