Eine Frage des Wollens! Fritz Floimayr von Gourmetfein über den gläsernen Leberkäse

von Andrea Knura 27/08/2019
Warengruppen
Fleisch
Eine Frage des Wollens! Fritz Floimayr von Gourmetfein über den gläsernen Leberkäse

Bei Gourmetfein in Oberösterreich lässt sich jede Scheibe Leberkäse exakt bis auf den Ursprungs-Bauernhof zurückverfolgen. Wie? Eine eigene Software und Landwirte als Partner machen es möglich.

Ein unglaublich langer Strichcode ist das Geheimnis der Gourmetfein Herkunftsgarantie. In ihm stecken alle Informationen von der Abholung der Schweine und Rinder beim Partner-Bauern, über die Schlachtung, Zerlegung und Verarbeitung. Am Ende der gesamten Produktionskette steht ein Drucker, der jede einzelne Zutat und auch die Namen der Landwirte auf Papier bringt. „Wir Konsumenten wollen wissen, woher das Fleisch im Leberkäse, oder auch in anderen Produkten, kommt,“ meint Fritz Floimayr. Und Gourmetfein kann seinen Kunden genau diesen Wunsch nach dem Wissen um die Herkunft erfüllen. Ein Beispiel: Hauptzutaten im Leberkäse sind Schwein- und Rindfleisch. Auf der Verpackung ist also zu lesen, dass das Schweinefleisch vom Bauern Huber und das Rindfleisch vom Bauern Müller stammt. Es ist für Floimayr auch keine Frage des Könnens, sondern des Wollens. „Schließlich wird man die Herkunft eines Produkts nur verraten, wenn man - sprich die Lebensmittelindustrie - dies auch wirklich möchte!“

Der erfolgreiche Unternehmer erwarb 2004 die Fleischerei am Standort Michaelnbach nahe Grieskirchen, seiner Heimatgemeinde, die er 1974 verlassen hatte. Beruflich erfolgreich war er bis zu diesem Zeitpunkt mit zwei internationalen Unternehmen im Bereich Abwassertechnologie und Autozubehör. Und dann Leberkäse? „Es war zugegeben eine Herausforderung, aber ich wollte es einfach wissen und beweisen, dass man auch am Lebensmittelsektor mit bester Qualität überzeugen kann.“ Herkunft aus der Region war für Floimayr von Anfang an ein entscheidendes Kriterium. Nach anfänglicher Ernüchterung, was den Fleischeinkauf anbelangt, entschied man sich für ein eigenes Partnersystem mit Vertragslandwirten, für die es klare, und vor allem auch strenge Richtlinien gibt. Auf den Höfen der Gourmetfein Bauern werden zur Aufzucht der Tiere nur gentechnikfreie Futtermittel verwendet. Diese stammen zum Großteil aus eigenem Anbau. Im Bedarfsfall wird auf Soja aus dem Donauraum und HP Soja nach Basler Kriterien zurückgegriffen. Auf die Fütterung mit Mais wird weitestgehend verzichtet, da dieser die Wassereinlagerung im Fleisch begünstigt. „Die Gourmetfein Bauern legen auf artgerechte Tierhaltung sowie die Gesundheit der Tiere größten Wert und achten ebenso auf die nachhaltige Bewirtschaftung unserer heimischen Kulturlandschaft,“ so eine der Kernaussagen des Vertrages. Im Alltag bedeutet das, dass beispielsweise kein Bauer mehr als 2000 Schweine pro Jahr an Gourmetfein liefern darf. Man trifft sich zum monatlichen Bauernstammtisch, tauscht Erfahrungen aus, hilft sich gegenseitig. „Die junge Generation rückt jetzt nach, sie übernimmt die Höfe mit Freude an der Landwirtschaft. Ihr sind Themen rund um Fruchtfolge, Gesundheit des Bodens und seine Erhaltung für unsere Kinder ein Anliegen.“ Der Direktvertrag mit Gourmetfein sichert den jungen Bauen einen ständige Weiterentwicklung und letztendlich wohl auch das Überleben.

So wie früher

Als erstes Unternehmen der Branche produziert gourmetfein zu 100 Prozent gentechnikfrei. Durch die Verarbeitung von Qualitätsfleisch braucht es keine Geschmacksverstärker, Verdickungsmittel oder künstliche Farbstoffe. „Wenn wir mehr Farbe möchten, nehmen wir einfach Paprikapulver,“ erläutert Floimayr. Das gesamte Sortiment ist zudem gluten- und laktosefrei. Man hat als Konsument die Wahl aus 16 verschiedenen Sorten Leberkäse, die alle in traditionellem Handwerk nach dem Motto „Gebacken wir früher“ hergestellt werden. Also bei 180 °C im Ofen. Daher kommt auch die Naturkruste. Sogar das Einschlagen des „Teiges“ in die Formen geschieht noch händisch. Dann wäre da aber noch die „Preisfrage“ nach dem Preis, denn aufwändig und nachhaltig produziert kostet natürlich auch mehr. „Niemand isst einen Kilo Leberkäse, sondern eine Scheibe in einer Semmel. Und die Mehrkosten pro Scheibe liegen bei knapp einem Cent,“ so Floimayr. Mit guter Qualität, mit Ehrlichkeit und Fairness kann man also auch im Lebensmittelhandel gutes Geld verdienen. „Eine absolute Win-Win Situation für alle bis hin zum Konsumenten, dem nach einer feinen Leberkäsesemmel der Magen garantiert nicht drückt.“

Gourmetfein beliefert österreichweit Tankstellen, Gastronomen, selbstständige Händler von Nah & Frisch, Adeg und Spar. Innerhalb von 15 Jahren wuchs  der Umsatz von einer auf rund 25 Millionen Euro.

www.gourmetfein.com/de-at/