Bäuerliche Direktvermarktung setzt auf Qualität

von Andrea Knura 23/05/2019
Warengruppen
Nachhaltigkeit
Bäuerliche Direktvermarktung setzt auf Qualität

Innovation, Ausdauer und kompromisslose Qualitätsentwicklung sowie ein flächendeckendes Beratungs- und Bildungsangebot für die bäuerlichen Betriebe führen zu Höchstleistungen in der heimischen Direktvermarktung. Waren 2010 1.871 bäuerliche Betriebe in der Direktvermarktung tätig, so sind es nun 2.169, die in der Direktvermarkterdatenbank der Landwirtschaftskammer OÖ gelistet sind. Das bedeutet eine Steigerung von knapp 16 Prozent in den vergangenen neun Jahren.

Lebensmittel direkt an Kunden, an Küchen, an Wirte, an den Handel oder an Lebensmittelgroßhändler zu vermarkten ist somit für immer mehr Bauernhöfe eine zukunftsfähige Strategie. 2010 haben rund sieben Prozent aller bäuerlichen Betriebe in OÖ Direktvermarktung betrieben, jetzt sind es rund zehn Prozent. Von den 2.169 Betrieben, die in der Direktvermarkterdatenbank der Landwirtschaftskammer OÖ erfasst sind, wirtschaften 36,4 Prozent biologisch. Insgesamt liegt die Zahl der direkt vermarktenden Betriebe in Oberösterreich bei etwa 3.000. „Die Nachfrage nach Lebens- und Genussmitteln direkt vom Hof steigt nach wie vor. Bei den Konsumenten liegt es im Trend, wissen zu wollen, wer die Lebensmittel erzeugt und wie diese verarbeitet werden. Die Landwirtschaftskammer arbeitet seit Jahren intensiv daran, das gesellschaftliche Bewusstsein für heimische, qualitätsgeprüfte Lebensmittel zu stärken, unter anderem mit Initiativen wie Schule am Bauernhof oder Kursen der Seminarbäuerinnen für Erwachsene, Jugendliche und Kinder oder der Forderung nach einer konsequenten Herkunftskennzeichnung. Den Konsumenten werden Herkunft, Qualität, Saisonalität und handwerkliche Verarbeitung immer wichtiger. Daher gibt es noch ausreichend Potenzial für Betriebe, die in der Direktvermarktung ein weiteres Standbein finden wollen“, betont Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Reisecker.

Kunden aus allen Altersgruppen

Marktumfragen und Erhebungen ergeben, dass die Kunden der Direktvermarkter aus allen Altersgruppen kommen. Die Käufer schätzen den direkten Kontakt, die handwerklich verarbeiteten Produkte ohne Zusatzstoffe, das Erlebnis beim Einkauf am Hof oder am Bauernmarkt und das saisonale Angebot. Zielgruppen sind vor allem Ernährungsbewusste, Umweltbewusste, Traditionsbewusste und junge Familien mit Kindern. „Direktvermarkter berichten, dass in den vergangenen Jahren bei der Kundschaft vor allem die Zahl der jungen Leute stark zugenommen hat. Dieser Trend ist äußerst erfreulich, denn er zeigt uns, dass die Jungen auf Qualität und die Vielfalt direkt vom Bauernhof immer mehr Wert legen“, betont Reisecker.