Die Region Leithaberg steht ganz im Zeichen der Edelkirsche. Andrea und Mama Rosi widmen sich mit ihrer Genussquelle Strohmayer dem Erhalt der alten Sorten.
Es geht den beiden aber auch um die einzigartige Kulturlandschaft. An den Hängen des Leithagebirges, am Neusiedler See, werden zwischen Jois und Donnerskirchen seit dem 18. Jahrhundert Kirschen kultiviert. Inmitten der Weingärten wurden einst über 50.000 Kirschbäume gezählt. Zur Kirschblüte muss das ein einzigartiges Naturschauspiel gewesen sein, das heute noch im Kleinen stattfindet. Denn es sind nur noch wenige Bäume und acht alte, besonders bedrohte Sorten übrig. 2007 wurde die „Genuss Region Leithaberger Edelkirsche gegründet. Seit Juni 2016 ist die Kirsche eines der von Slow-food besonders schützenswerten Presidio-Produkten. Der Verein Leithaberger Edelkirsche hat sich mit der Gründung des Slow Food Presidios das Ziel gesetzt, die Erhaltung der alten Kirschbaumbestände und Vermehrung der alten Sorten weiter zu fördern.
„Danke dass Sie unsere Kirschbäume weiter blühen lassen!“
Warum aber verschwinden die Kirschbäume? „Sie weichen dem Wein,“ erklärt Andrea. Durch den intensiven Weinbau wurden immer mehr Bäume gefällt und die Landschaft verändert. „Kirschen und Wein haben die Region aber geprägt, so sind im Ortswappen von Jois die Joiser Schwarze Einsiederkirsche und eine Weinrebe abgebildet.“
Reinsortige Spezialitäten
Die Kirschen-Genussquelle war so was wie das Hobby von Rosi. Andrea unterstützte sie bei verschiedenen Veranstaltungen und natürlich bei der Produktion der Spezialitäten. Gemeinsam wurde und wird eingekocht. „So nach und nach bin ich reingewachsen und habe beschlossen, mich hauptberuflich um die Kirschen zu kümmern.“ Mama Rosi kennt alle Kirschbaumbesitzer und die Geschichte. „Wir verarbeiten ja nicht nur unsere eigenen Kirschen, sondern vor allem die aus den Gärten der Region.“ Und die Sorten unterscheiden sich enorm. So ist die Joiser Schwarze Einsiedekirsche wahnsinnig kirschig. Sie braucht fast keinen Zucker. Andrea setzt bei ihrer Produktpalette auf Sortenreinheit. Denn jede Kirsche schmeckt anders. „Während meine Mama viele Mischungen probiert hat, gehe ich einen anderen Weg, meinen eigenen,“ erzählt Andrea. Aus dem ursprünglichen Sortiment ist nur noch der Kirschensaft übrig.
Ein eingespieltes Mutter-Tochter Team
„Ohne die Mama wäre es nicht gegangen, und auch heute hilft sie mir noch sehr viel, vor allem beim Einkochen, denn zu zweit ist es lustiger. Wenn man alles alleine machen muss, fangen die Gläser mit einem zu reden an.“ Einige sind sich das Mutter-Tochter oder vielmehr Tochter-Muttter Team nicht immer. Vor allem weil Andrea nicht alles einfach übernehmen wollte. Wobei, „es sind nur die Kleinigkeiten, über die man streitet,“ denn schließlich geht es um eine richtig gute Sache. Mit jedem Produkt bringt die Genuss-Quelle uns den wunderbaren Geschmack einzelner Kirschsorten näher.
8 besondere regionale Kirschsorten
Breitenbrunner Bolaga
Donnerskirchner Blaukirsche
Purbacher Frühbraune Kirsche
Purbacher Hängerte Kirsche
Joiser Schachl Kirsche
Windener Schwarze Kirsche
Joiser Schwarze Einsiedekirsche
Purbacher Spätbraune Kirsche
Wie schaut das heurige Kirschenjahr aus? „Bei den alten Sorten nicht gut, die hat leider der Frost in der Blütezeit erwischt.“ Ansonsten sind es noch rund drei Wochen. Dann kann die Ernte beginnen.
Tipp: Muttertag Ab-Hof-Verkauf 8. und 9. Mai in Breitenbrunn
Ab-Hof-Verkauf zum Muttertag mit Produkten aus der Region. Frischer grüner Spargel, Pilzprodukte von Pilz&More, Siegl Weine, Naturweine vom Weingut Alexander & Maria Koppitsch, Eier und Nudeln von Angelika Moser, Honig & Öle von Karl Heinz Halbritter und natürlich Kirschprodukte von der Kirschen-Genussquelle. Mehr Informationen zur Kirschen-Genussquelle.