Nach dem großen Erntedank- und Hoffest für Ilse und Günter Achleitner mit der symbolischen Übergabe der Gummistiefel ist es nun offiziell: Der Biohof Achleitner ist seit Anfang des Jahres in den Händen und Stiefeln der nächsten Generation.
Die beiden Biopioniere Ilse und Günter Achleitner haben sich nach 33 Jahren in ihren neuen, ruhigeren Lebensabschnitt verabschiedet – und das mit gutem Gewissen, denn der Biohof wird von Sohn Andreas Achleitner weitergeführt. Der 37-Jährige hat mit Jänner die Geschäftsführung des Biohofs Achleitner in Eferding und die Bio-Landwirtschaft in Pupping übernommen.
Nach einem Wirtschaftsstudium und beruflichen Aufenthalten in den USA und in Irland, hat ihn sein Weg zurück zu seinen Wurzeln geführt. Ende 2020 stieg Andreas in den Familienbetrieb ein und arbeitete als "Bio-Trainee" zunächst in allen Abteilungen mit. Parallel dazu absolvierte er in der Bioschule in Schlägl die Ausbildung zum landwirtschaftlichen Facharbeiter. Drei Jahre arbeitete er Seite an Seite mit seinen Eltern und es folgte eine schrittweise Übergabe von Aufgabenbereichen. Für ein Unternehmen ist ein Generationswechsel immer eine besondere Herausforderung – gut unterstützt wurde der Biohof deshalb von zwei externen Begleitern.
Als Dreier-Team wird Andreas den elterlichen Betrieb gemeinsam mit Stefanie Kleiser und Stefan Stockinger in der Geschäftsleitung weiterführen. Mit 170 Mitarbeitenden, 30 Saisonarbeitskräften und den verschiedenen Bereichen (Landwirtschaft, Biokiste, Bio-Großhandel, Biomarkt und Bio-Restaurant) wird die Verantwortung aufgeteilt. Zwei Schwestern von Andreas sind ebenfalls am Biohof tätig und gestalten den Betrieb in ihren Bereichen mit – Eva Achleitner im Großhandel und Birgit Achleitner im Restaurant.
„Auf den Schultern von Riesen stehen“, so beschreibt Sohn Andreas Achleitner stolz die Pionierarbeit seiner Eltern, die über die letzten 33 Jahre geleistet wurde. „Wir alle dürfen mit viel Weitblick und Freiheit das weitermachen, was so lange mit viel Herz vorgelebt wurde: eine Einstellung für 100% Bio, der GesundSinn für Mensch und Natur und eine richtige, gelebte Nachhaltigkeit über den eigenen Feldrand hinaus.“
Mit dem „besten Team der Welt“, dem langjährigen Netzwerk aus Bio-Bäuerinnen und Bio-Produzenten und den vielen (Stamm)-Kundinnen und Kunden freut er sich ganz besonders darauf, das Unternehmen in Richtung Klimapositivität weiterzuentwickeln. Humusaufbau in der Landwirtschaft als CO2-Speicher und die vollständige Umstellung auf ökologische Zustellung der Biokisten sind zwei wesentliche Ziele, die Andreas wichtig sind. Auf Bundesebene engagiert er sich als Obmann des Vereins für ein Enkeltaugliches Österreich gemeinsam mit anderen Bio-Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Vereinen und Biobauern für die Bewusstseinsbildung und Förderung einer nachhaltigen Zukunft.
Nervös macht Andreas derzeit nur eine einzige Sache (mit einem Schmunzeln): „Mein Vater wird in seiner Pension so emsig am Tennisplatz trainieren, dass er mir das erste Mal seit 20 Jahren wohl das eine oder andere Satzerl im Einzel abringen könnte.“ Also rein in die Gummistiefel und sportliche Herausforderung angenommen!