Milchmythen: Der Verein Land schafft Leben klärt auf

von Verein "Land schafft Leben" 02/06/2020
Warengruppen
Milch
Milchmythen: Der Verein Land schafft Leben klärt auf

Am 1. Juni haben wir den internationalen Tag der Milch gefeiert. Grund genug, den gängigsten Milch-Mythen zum Thema Gesundheit auf den Grund zu gehen. Der Verein Land schafft Leben klärt auf.

 

Der durchschnittliche österreichische Milchbetrieb ist ein Bauernhof mit 22 Milchkühen, auf dem die Familie zusammenhilft. Viele kleinere Milchbauern müssen aber ums Überleben ihrer Milchwirtschaft kämpfen, hören auf oder suchen sich eine zweite oder dritte Einnahmequelle. Was uns nicht bewusst ist: Milchbauern erhalten artenreiches Grünland und verwandeln dabei für den Menschen ungenießbare Gräser in genießbare Milch. Wenn Kühe Wiesenfutter fressen, nehmen sie dem Menschen natürlich nichts weg. Und Gras alleine reicht der Kuh meistens auch nicht. Um die Milchleistung zu steigern, bekommen Kühe zusätzlich so genanntes Kraftfutter. Es besteht aus Getreide und Eiweißpflanzen, sowie Nebenprodukten der Müllerei und Ölgewinnung. Der Anteil von Kraftfutter ist in Österreich vergleichsweise gering. Bezeichnungen wie “Heumilch” und “Wiesenmilch” garantieren nach eigenen Richtlinien einen bestimmten Anteil an Grünlandfutter, das nicht siliert wurde.

Gentechnikfrei

Unsere Milchwirtschaft hat sich als weltweit einzige darauf geeinigt, gänzlich auf die Verwendung von gentechnisch verändertem Futter zu verzichten. Im Inland erzeugtes Tierfutter ist immer gentechnikfrei produziert. Werden Futtermittel importiert, so müssen diese ebenfalls diesem Produktionsstandard entsprechen. Milch, die ein österreichischer Bauer herstellt und die in Österreich verarbeitet wird, ist somit garantiert gentechnikfrei. Das betrifft sämtliche landwirtschaftliche Bereiche, vom Futter bis zum Tier. 

Was Milch kann?

Für die einen ist die Milch weißes Gold, für die anderen ist sie weißes Gift. Einerseits soll sie Kindern dabei helfen, starke Knochen zu bekommen und beim Aufbau von Muskeln helfen, andererseits wird Milch von vielen Menschen nicht mehr vertragen. Laktoseintolleranz ist im Steigen. Der Verein Land schafft Leben beantwortet die gängigsten Fragen rund um die gesundheitliche Wirkung der Milch:

Macht Milch die Knochen stark?

An diesem Mythos ist was dran. Milch enthält Kalzium, welches von Heranwachsenden ausreichend konsumiert werden sollte, um die Knochenmasse und -dichte zu erhöhen. Ab einem Alter von etwa 30 Jahren verringert sich die Knochenqualität mit der Zeit. Will man seinen Knochen etwas Gutes tun, dann sollte man eine kalziumreiche Ernährung mit viel Bewegung an der frischen Luft kombinieren. Dieses Kalzium kann aus der Milch oder auch alternativ aus grünem Gemüse, Mineralwasser oder mit Kalzium angereicherten Getreide- oder Sojadrinks kommen.

Hat Milch etwas mit Krebs zu tun?

Generell sind Ursachen für Krebs immer vielfältig und ein Ausbruch der Krankheit kann nie nur auf ein Lebensmittel zurückgeführt werden. Laut aktueller Studienlage kann man über die Milch sagen, dass regelmäßiger Milchverzehr Darmkrebsrisiko verringern kann. Bei Prostatakrebs weisen die Ergebnisse dagegen in eine andere Richtung: Ein übermäßiger Konsum – also mehr als 1250 Milliliter, das sind etwa fünf Gläser pro Tag - an Milch können das Prostatakrebs-Risiko erhöhen.

Unterstützt Milch den Muskelaufbau?

Diese Überzeugung kommt nicht von ungefähr. Aus dem Eiweiß in der Milch kann zu einem großen Teil körpereigenes Material wie Muskeln, Gewebe oder Knochen gebildet werden. Milch wird somit als ein biologisch hochwertiges Lebensmittel eingestuft. Neben Milch können auch Eier oder pflanzliche Produkte wie Hülsenfrüchte und Kartoffeln eine gute Eiweißquelle darstellen.

Führt Milch zu Verschleimung?

Laut aktueller Studienlage verschleimt Milch den Körper nicht. Dieses Ergebnis steht Überzeugungen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) entgegen, die Milchkonsum mit Verschleimung in Verbindung bringt. Fakt ist, dass Milch beim Zusammenkommen mit Speichel flockt und das ein schleimiges Gefühl erzeugt. Milchkonsum regt jedoch nicht generell die Schleimproduktion im Körper an.

Die Menge macht‘s

Wer sich für Milch entscheidet, sollte aus gesundheitlicher Perspektive vor allem auf die Menge achten. Laut Ernährungspyramide gilt hier die Faustregel: maximal 2x Weiß und 1x Gelb pro Tag. Weiße Portionen können zum Beispiel ein Glas Milch, ein kleiner Becher Joghurt oder 200 Gramm Topfen ohne zugesetzten Zucker sein. Mit der gelben Portion sind zum Beispiel zwei Scheiben Käse gemeint.

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