Johannes Fiala über steirische Riedenweine, handverlesen, geschützte Herkunft

von Redaktion 18/08/2021
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Johannes Fiala über steirische Riedenweine, handverlesen, geschützte Herkunft

Steirische Riedenweine sind Weine „mit geschützter Herkunft“ aus der höchsten Stufe der DAC Pyramide. Die Trauben der Weine sind handverlesen und stammen meist aus Lagen mit extrem hoher Neigung. Jede Riede besitzt einen eigenständigen Charakter, der sich aus der Ausrichtung, der Sonneneinstrahlung und dem Boden zusammensetzt. Die Kunst, unverwechselbare Weine mit individuellem Charakter zu keltern, liegt in den Händen des Winzers.

Steirische Riedenweine dürfen laut DAC-Herkunftssystem ab 1. Mai des darauffolgenden Jahres verkauft werden, jedoch geben viele Weinbauern den Weinen noch mehr Zeit, weshalb viele Riedenweine erst mit Ende des darauffolgenden Jahres erhältlich sind. Genauer gesagt, ist der Monat September dafür bestens geeignet. Die für DAC-Riedenweine zugelassene Rebsorten sind Sauvignon Blanc, Weißburgunder, Grauburgunder, Morillon, Welschriesling, Riesling, Muskateller, Traminer und Schilcher – trocken ausgebaut.

Wie trinkt man Riedenweine?

Riedenweine – „Kaminweine“ mit Lagerpotential

Riedenweine sind in der Regel kräftige, gehaltvolle Weine mit etwas höherem Alkoholgehalt. Sie verfügen über hohes Lagerpotenzial und erreichen ihre optimale Trinkreife meist nach einigen Jahren im Keller. Um sie vollends genießen zu können, sollte man ihnen auch beim Verkosten Zeit geben und den Wein nach dem Öffnen etwas atmen lassen. Empfehlenswert sind bauchige Gläser und eine nicht zu kalte Trinktemperatur bei 10 bis 12 Grad, dann können sich seine Aromen optimal entfalten. Riedenweine passen übrigens wunderbar zu dunklem Fleisch und extravaganten Speisen, besonders die Burgundersorten eignen sich toll zu deftigen Gerichten. Sauvignon Blanc und Schilcher harmonieren zu würzigem Käse und zur traditionellen Buschenschank Jause. Riedenweine werden auch gerne als Festtagsweine kredenzt und eignen sich aufgrund der langen Lagerfähigkeit auch hervorragend als hochwertiges Präsent.

Die Steirischen DAC-Gebiete Südsteiermark DAC, Vulkanland Steiermark DAC und Weststeiermark DAC waren die ersten Gebiete Österreichs, in denen die Handlese der Trauben verpflichtend vorgeschrieben wurden und wo die Orts- und Riedenweine im Vordergrund stehen.

In der hier gezeigten Pyramide wird die Einteilung der Weine aus der Steiermark wie auch die Besonderheiten ihrer Herstellung dargestellt. Die drei DAC-Gebiete, Südsteiermark, Weststeiermark und Vulkanland Steiermark stehen alle zusammen und jedes für sich für singuläre, individuelle, verschieden gewichtige und von der Gesamtheit des jeweiligen Terroirs geprägte „Qualitätsweine“.

 

Keine Frage, in der Steiermark entstehen große Weine. Doch zu behaupten, die Winzer drehten da am großen Rad, wäre übertrieben. Vielmehr arbeiten sie - jeder für sich - in einem Mikrokosmos. Der Mikrokosmos heißt Riede und diese Parzellen sind oft besonders klein, dafür aber auch wirklich einzigartig und gehören damit zu den Großen Lagen dieser Welt. Ausrichtung, Sonneneinstrahlung, Höhe, Steilheit dieser Rieden sind so vielfältig und unterschiedlich wie die Dialekte in den kleinen Dörfern, die den Gebieten der Steiermark Charakter und Heimeligkeit verleihen. In der Regel besitzt ein Winzer eine oder auch mehrere Rieden. Manchmal teilen sich mehrere Winzer eine dieser Lagen. Und so unterschiedlich deren Herangehensweise im Weinberg ist, so unterschiedlich sind dann auch ihre Weine. Mit Maschinen kommt man in der unwegsamen, oft ziemlich gebirgigen Gegend mit Steigungen bis über 80 Prozent nicht weit. So müssen die Winzer sich den Wein mit vielen kleinen, oft mühevollen Handgriffen und vielen Kilometern täglicher Fußmärsche erarbeiten. Dass sich dabei der eine vom anderen viel abschauen kann, ist unwahrscheinlich. Denn hier gibt es keine zwei Weinberge, die in ihrer Beschaffenheit und ihrem Klima ident wären. Jeder Winzer kommt also nicht darum herum, herauszufinden, was seinen Weinberg so besonders macht, so einzigartig, um dann zu entscheiden, wie er aus diesem, seinem Boden das Beste herausholt.

 

44 Winzer präsentieren Weine aus den besten Rieden der Steiermark

Bei der Riedenweinverkostung am 6. September 2021 in der Alten Universität Graz präsentieren endlich wieder die Winzer persönlich ihre TOP Riedenweine und Serien. Über 40 Weingüter aus den DAC-Gebieten Südsteiermark, Weststeiermark und Vulkanland werden ihre Riedenweine zur Verkostung reichen. Die Winzer kredenzen rund 250 feine Tropfen, wahre Schätze aus den Weinkellern.

Der Zeitpunkt ist mit Anfang September optimal gewählt, füllen doch viele Weinbauern ihre Riedenweine im Frühherbst des darauffolgenden Jahres, um den Weinen Zeit für optimale Reife zu geben. Kulinarisch umrahmt wird die Veranstaltung vom Catering Landhaus Oswald. Die Teilnehmerzahl ist limitiert. Winzer, Details, Preise und Teilnahmebedingungen für Professionals und private Weinliebhaber unter https://steiermark.wine/event

Masterclass für Professionals

Im Vorfeld der Riedenweinpräsentation lädt die Wein Steiermark Experten und Weinkenner aus Gastronomie und Weinhandel sowie Medienvertreter um 13 Uhr zu einer Masterclass ein. Weinakademiker DI Johannes Fiala spannende wird durch die Verkostung führen. Interessenten werden gebeten, sich unter info@steiermark.wine mit Angabe der aktiven beruflichen Tätigkeit anzumelden.

Wein Steiermark

Der Verein Wein Steiermark dient der Zielsetzung, Maßnahmen zum Schutz und zur Absatzförderung von Steirischem Wein zu setzen. Der Steirische Wein und das DAC-Herkunftssystem werden im In- und Ausland vermarktet. Derzeit zählt der Verein rund 450 Mitgliedsbetriebe. Die Steirischen Winzer bewirtschafteten aktuell 5.070 ha Weingartenfläche und produzieren 2020 gesamt 238.500 Hektoliter Wein. Damit hält die Steiermark mehr als 10% der gesamtösterreichischen Weinbaufläche.