Christstollen nach traditionellem Rezept? Leider doch nicht.

von Redaktion 14/11/2023
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Christstollen nach traditionellem Rezept? Leider doch nicht.

Der Werbeschmäh des Monats November geht laut foodwatch Österreich an den Traditions-Stollen von Ölz. Die Aufmachung lässt ein weihnachtliches Gebäck nach traditioneller Rezeptur erwarten. Im Produkt befinden sich aber Zutaten wie Palmöl, Feuchthaltemittel oder Guarkernmehl, die wenig mit „Tradition“ zu tun haben.

Für Lisa Kernegger, Leiterin von foodwatch Österreich, ist das Produkt klar ein Werbeschmäh: „Entgegen seinem Namen enthält der Traditions-Stollen jede Menge Zutaten, die nichts mit traditionellem Backhandwerk zu tun haben. So hat Palmfett in einer typischen Weihnachtsbäckerei nichts zu suchen. Auch Feuchthaltemittel oder Guarkernmehl haben mit einer traditionellen Rezeptur wenig zu tun.“ 

Keine rechtliche Definition für “Traditionelle Herstellung"

Was unter Begriffen wie „aus Omas Backstube”, „nach alter Backtradition” oder „nach traditioneller Rezeptur” zu verstehen ist, das ist rechtlich nicht definiert. So beworbene Produkt können also durchaus Zutaten enthalten, die nichts mit einer traditionellen Rezeptur zu tun haben. 

Mit seiner Traditions-Aufmachung ist der Ölz Stollen nicht alleine. Eine Vielzahl von Produkten wirbt mit nostalgischen Versprechen wie Handwerkskunst oder alter Tradition. Das soll Konsument*innen wohl ein Gefühl von Vertrauen und Qualität vermitteln. 

„Wir von foodwatch fordern: Produkte sollten nicht mit Aussagen wie ‘nach alter Tradition‘ oder ‘nach traditioneller Rezeptur‘ beworben werden dürfen, wenn sie Zutaten enthalten, die eindeutig der industriellen Herstellung dienen.“ so Lisa Kernegger abschließend.